Diese Gedanken mögen Ihnen weiterhin Hoffnung und Mut schenken!
Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!
Viele denken heute an ihre Mütter mit einem Blumenstrauß.
Kein Muttertag ohne violetten Flieder! Als Kind dachte ich lange, das sei bei allen Müttern so: dass sie von ihren Ehemännern an diesem Tag Flieder geschenkt bekommen. Wir Kinder brachten keine Blumen, sondern kleine Geschenke und Gedichte.
Auch als ich selbst längst Mutter war, überreichten unsere Kinder mir voller Stolz an diesem Tag Geschenke mit Klebstoff, Smileys und viel Liebe. Etliche von ihnen habe ich aufbewahrt.
Gab es so etwas auch bei Ihnen?
Begehen Sie diesen Tag bis heute?
Oder schütteln Sie den Kopf über all den Kommerz und das überholte Mutter- und Familienbild?
Der Muttertag ist für Floristen einer der umsatzstärksten Tage im Jahr- sie haben diesen Ehrentag in den 1920er Jahren in unsere Gesellschaft gebracht. Auch im Coronajahr sind zum Glück die Blumengeschäfte weiterhin geöffnet. Ob aber der Besuch bei der Mutter erlaubt sein wird? Vielleicht mit Maske, Schnelltest und Abstand.
Der Muttertag hat ja selbst eine wechselhafte Geschichte. Die Nationalsozialisten übernahmen ihn und sahen die Frau „ nur“ als deutsche Mutter von Kindern. Als „ Muttertagsgabe“ gab es 1939 das Ehrenkreuz der Mutter: Für vier Kinder Bronze, für sechs Kinder Silber; für acht Kinder und mehr Gold...
Wir Christinnen und Christen schauen auf diesen Tag mit einem anderen Blick. In der Bibel sind uns viele Frauengeschichten überliefert. Sie weiten unseren Blick auf das Frauen- und Familienbild: Die Geschichten der Bibel erzählen von Spätgebärenden, Alleinerziehenden und Übermüttern, von tapferen, verständnislosen und trauernden Müttern. Und: Sie erzählen von Frauen, die keine Kinder haben, aber zu Müttern anderer Menschen werden: Hanna, die treue Dienerin Gottes. Lydia, die Hausmutter einer christlichen Gemeinde. Maria und Martha, Gastwirtinnen von Jesus und seinen Freund*innen.
Heute bedanken wir uns bei allen, die uns mütterlich begleiten haben in unserem Leben..
Für Menschen, die uns großgezogen haben.
Mütter, Väter, Großeltern und manche andere.
Behütet. Geprägt. Begleitet. Getröstet.
Die uns Geschichten erzählt und ermutigt haben.
Gehalten und losgelassen.
Wir denken an die Erzieherin. Die Tagesmutter. Die Lehrerin.
Die Jungscharleiterin. Die Chorleiterin. Die alte Nachbarin.
Wir bedanken uns mit einem Blumenstrauß an Dankbarkeit.
Ranunkeln für die Vielfalt.
Vergissmeinnicht für jede schöne Erinnerung.
Weisse Rosen für den Widerstand.
Gebera für alle Feiern.
Kornblumen für das Wilde und die Freiheit.
Rote Rosen für die Mutterliebe.
Eine Sonnenblume für die Treue von morgens bis abends.
Nelken, auch wenn wir sie nicht mögen.
Ringelblumen und Kamille für jede heilsame Geste.
Eine Lilie für die Sorglosigkeit.
Disteln für den Eigensinn.
Roten Mohn für Klatsch und Applaus.
Löwenzahn für den Mut.
Osterglocken für jede gute Hoffnung.
Heute würdigen wir alle Mütterlichkeit
und bedanken uns bei Gott, von der es heißt:
„ Wie eine Mutter tröstet, so will ich euch trösten“
(Jesaia 66,13).
Frei nach Christina Brudereck, Alles hat seine Zeit
Und so wünschen wir Ihnen allen einen gesegneten Sonntag
mit dem Bibelvers des Tages:
Sein Erbarmen hört niemals auf;
er schenkt es allen,
von einer Generation zur anderen. (Lukas 1,50)
Lied: Nun danket all und bringet Ehr,
ihr Menschen in der Welt,
dem, dessen Lob der Engel Heer
im Himmel stets vermeldt.
Ermuntert euch und singt mit Schall
Gott, unserm höchsten Gut,
der seine Wunder überall
und große Dinge tut;
der uns von Mutterleibe an
frisch und gesund erhält,
und, wo kein Mensch nicht helfen kann,
sich selbst zum Helfer stellt;
Er gebe uns ein fröhlich Herz,
erfrische Geist und Sinn und werf
all Angst, Furcht, Sorg und Schmerz
ins Meeres Tiefe hin.
Er lasse seine Lieb und Güt
um, bei und mit uns gehen,
was aber ängstet und bemüht,
gar ferne von uns stehn.
Psalm 113
Halleluja! Lobt Gott!
Umjubelt den Namen des Ewigen!
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang
sei gelobet der Namen Gottes!
Wer ist wie der Ewige, der oben thront in der Höhe,
und niederschaut in die Tiefe,
der die Geringen aufrichtet aus dem Staube
und erhöht die Armen aus ihrer Not.-
der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt,
dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!