Diese Gedanken mögen Ihnen weiterhin
Hoffnung und Mut schenken!
Ich stehe in unserer Martin-Luther-Kirche und betrachte die Kirchenfenster im Altarraum. Auf der rechten Seite ist das Fenster- Bild zu sehen, das vorne auf dem Andachtszettel abgedruckt ist. Es erinnert mich an die Himmelfahrtsgeschichte, wie wir sie in der Bibel lesen können:
„Während die beiden noch erzählten, stand plötzlich der Herr selbst mitten unter ihnen.
Er grüßte sie: »Frieden sei mit euch!«
Sie erschraken und fürchteten sich; denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Aber er sagte: »Warum seid ihr so erschrocken? Schaut mich doch an, meine Hände, meine Füße, dann erkennt ihr, dass ich es wirklich bin! „
Darauf führte Jesus sie aus der Stadt hinaus nach Betanien.
Dort erhob er die Hände, um sie zu segnen.
Und während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. „
Lukas – Evangelium, Kapitel 24
Die Himmelfahrtsgeschichte erinnert uns an all die Abschiede, die wir im letzten Jahr schmerzhaft erfahren mussten: Trauer, Tod, Einsamkeit, Leben hinter geschlossenen Türen.
All das haben Sie erlebt.
All dies haben die Jünger erlebt.
Die Jünger Jesu hatten den Tod Jesu miterlebt.
Sie hatten geweint, waren verzweifelt.
Wussten nicht, wie es ohne ihn weitergehen sollte.
Sie zogen sich zurück in ihre Häuser, trauten sich nicht mehr auf die Straße.
Dann kam die Botschaft: Jesus lebt!
Und Jesus war plötzlich mitten unter ihnen.
Wie schön war es, noch einmal seine Nähe zu erleben.
Die Gemeinschaft untereinander war plötzlich wieder spürbar.
So sollte es bleiben. Sie wollten festhalten, was sie liebhatten. Für immer und ewig
Ihre Hoffnungen wurden aber jäh beendet.
Jesus sprach wieder von Abschied, Trennung,Alleinsein.
Aber in diesem Moment der neuen Lebenskrise, erlebten sie etwas Erstaunliches.
Da macht Jesus etwas, was vertraut und doch ganz neu war:
„Er hob seine Hände und segnete sie.“
Wie oft Jesus seine Jünger schon vorher zum Abschied gesegnet hatte,wissen wir nicht.
Aber dieser Moment, dieser Segen, den Jesus jetzt spricht, kommt ihnen ganz nahe.
„Und er hob die Hände auf und segnete sie.“
Was bedeutet mir dieser Segen Gottes?
Was hat er mir in den letzten Wochen und Monaten bedeutet?
In all den Trennungen und Abschieden?
Wenn ich mich allein und fern von allen gefühlt habe?
Habe ich gefühlt, dass ich gerade jetzt vom Segen Gottes begleitet bin?
Ich wünsche Ihnen dieses Vertrauen:
Du lebst unter dem Segen Jesu.
Dieser Segen trägt Dich jeden Tag, im Leben, im Sterben und über den Tod hinaus.
Deshalb: Fürchte Dich nicht!
Wir erleben gerade die dritte Welle der Corona-Pandemie. Bei uns in Deutschland ist die Hoffnung da, dass durch die Impfungen, die viele von uns zum Glück schon hinter uns haben, bald wieder Lockerungen der Einschränkungen möglich sind.
Im Seniorenzentrum „ An der Alten Gärtnerei“ durfte ich mit den Bewohnerinnen und Bewohnern nach einem Jahr nun wieder Gottesdienste feiern. Was für ein bewegendes Wiedersehen und die Erfahrung: wir waren in der Zeit der Trennung begleitet und gestärkt durch den Segen Gottes.
Wir waren im Segen verbunden über alle Trennungszeiten hinweg.
Für die Gemeinde in der Martin- Luther- Kirche hoffen wir auch auf den baldigen Wiederbeginn von Gottesdiensten, Taufen und Trauungen.
Bis dahin dürfen wir in die Offene Kirche einladen.
Hier in der Martin- Luther- Kirche können wir die Verbundenheit mit Gott und untereinander spüren und auf das Fensterbild der Himmelfahrt schauen.
Wir können uns stärken lassen und uns immer daran erinnern:
Der Herr segne Dich und er behüte Dich!
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über Dir
und sei Dir gnädig!
Der Herr erhebe sein Angesicht auf Dich
und schenke Dir seinen Frieden!
Dies dürfen wir weitersagen
Und keine vergessen
Und keinen alleine lassen.
Der Auferstandene hat seinen Segen dazu gegeben.
Er ist uns nur vorausgegangen.
Er ist schon am Ziel angelangt:
Die Erfüllung aller Wünsche- im Frieden Gottes!
Lied: Komm, Herr, segne uns
1. Komm, Herr, segne uns, daß wir uns nicht trennen,
sondern überall uns zu dir bekennen.
nie sind wir allein, stets sind wir die Deinen.
Lachen oder Weinen wird gesegnet sein.
2. Keiner kann allein Segen sich bewahren.
weil du reichlich gibst, müssen wir nicht sparen.
Segen kann gedeihn, wo wir alles teilen,
schlimmen Schaden heilen, lieben und verzeihn.
3. Frieden gabst du schon, Frieden muß noch werden,
wie du ihn versprichst uns zum Wohl auf Erden.
Hilf, daß wir ihn tun, wo wir ihn erspähen -
die mit Tränen säen, werden in ihm ruhn.