Trinitatis
Gottes vielfältige Spuren in unserem Leben
Bleiben Sie gesund an Körper, Geist und Seele und wohl behütet!
Am Sonntag nach Pfingsten, feiern wir Trinitatis, das Dreieinigkeitsfest, und danach beginnt die lange Trinitatiszeit, die den ganzen Sommer über fast bis zum Advent dauert, also etwa das halbe Kirchenjahr. Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Trinitatis“ bzw. „Trinität“?
Trinität heißt: Gott ist Einer, aber er hat drei Personen.
Als Christen sprechen wir ja oft von „Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist“. So beten wir es auch in jedem Glaubensbekenntnis.
Glauben wir also (entgegen dem Ersten Gebot) an drei Götter? Oder sollen wir mathematische Verrenkungen machen, die beweisen sollen, dass 3 gleich 1 sein soll?
Drei Personen: Um das zu verstehen, muss man wissen, was "Person" eigentlich bedeutet. Es kommt vom lateinischen "persona", und damit bezeichnete man die Maske, die antike Schauspieler aufsetzten, um eine bestimmte Rolle zu spielen.
Gott ist also Einer, aber er hat verschiedene „Masken“ auf. Wir begegnen ihm in verschiedenen „Rollen“.
Masken erfahren wir in diesen Coronazeiten ganz neu. Was verbirgt sich hinter einer Maske? Wie erfahren wir etwas von der Person, die dahinter steckt?
Wenn wir in der Martin-Luther-Kirche stehen, ist in einem Kirchenfenster ein Bild von der „Trinität“- der Dreieinigkeit – zu sehen. Das Dreieck mit dem Auge ist auch vorne auf dem Andachtszettel zu finden.
Gott, Vater, steht für die Spitze des Dreieckes. Gott, Sohn, und Gott, heiliger Geist, bilden die Ecken an der unteren Linie. Und mitten drin sieht uns ein großes Auge an. Es soll uns nicht streng und böse anschauen. Es will uns wohlwollend begleiten und zeigen, wie ein Leben mit Gott in seiner ganzen Liebe aussehen kann, die alles umfasst.
Die Lehre von der Trinität Gottes, die im Jahr 325 n. Chr. festgelegt wurde, ist also eigentlich der Versuch, die Vielfalt Gottes auszusagen. Gott ist nicht auf einen Begriff festzulegen; er ist viel umfassender als wir es je ausdrücken können! Wir können ihn erfahren im Gebet, in der Bibel, in anderen Menschen, in Jesus Christus, in den schönen und schwierigen Seiten unseres Lebens, in der Natur. Vielfältig sind seine Namen: Herr, Vater und Mutter, Guter Hirte, Licht, Fels, Retter, Urgrund, und... und... und...
Wie Gott in seiner Vielfalt uns nahe kommen will, erzählt folgende Geschichte:
Gottes vielfältige Spuren in unserem Leben
Gott geht auf der Erde spazieren. Ich sehe ihn vor mir . Wo er geht, hinterlässt er Leben. Und das Leben mit Gott sieht ganz vielfältig und unterschiedlich aus.
Gott geht zuerst dahin, wo das Leben sich dem Ende entgegen neigt. Er geht durch die Zimmer des Sterbenden. Behutsam nimmt er ihn an die Hand: „Komm mit. Es ist Zeit, weiterzuziehen in ein neues Land:“
Gott aber geht weiter. Auf einer Bank im Garten küssen sich zwei, er lächelt und schmiegt sich einen Moment wie ein Katze an ihre Beine. Einem Kind, das sich die Knie aufgeschlagen hat, wischt er die Tränen ab.
Dann verlässt er den Garten, um den Menschen eine Weile durch die Köpfe und Herzen zu gehen. Er wandert durch Gedanken und streut freundliche Ideen aus. Er klopft und zieht durch die Herzen und pflanzt dort eine Sehnsucht ein. Und manchmal wundert sich einer, warum er plötzlich so friedlich ist, woher die gute Idee gekommen ist und was sich da so anfühlt, als streiche einer in ihm etwas glatt.
Gott geht über die Erde, still und unerkannt, denn er ist ziemlich bescheiden. Aber seine Spuren sind jetzt da und sie heißen Segensspuren.
Die Segen Gottes in seiner ganzen Vielfalt wünschen wir Ihnen:
Der Segen des Vaters und der Mutter behüte Sie
Der Segen Jesu Christi begleite Sie
Der Segen des Heiligen Geistes gebe Ihnen Kraft und Zuversicht