Abschied ist ein scharfes Schwert. Insbesondere dann, wenn das ehrenamtliche Engagement im Mittelpunkt steht. Seit ungefähr 38 Jahren zeigten die Mitarbeiterinnen der ökumenischen Krankenhaus–Besucherdienstgruppe, federführend durch die evangelische Kirchengemeinde Brambauer, vollen Einsatz. Aufgrund von strukturellen Veränderungen und Altersgründen der Gruppenmitglieder, wurde am Sonntag das (vorläufige) Ende beschlossen.
„Ich bin traurig über das Ende. Es war für mich immer eine dankbare Aufgabe Menschen zu helfen“, so Dagmar Kress, welche vier Jahre der Gruppe angehörte.
Für Ursula Stöckl, sie hatte 18 Jahre lang die Leitung inne, endete das Kapitel vor 5 Jahren. Nichtsdestotrotz hinterlässt die Gruppe eine klaffende Lücke, so ihr Argument.
„Das Helfen von Menschen in Notsituationen. Die Erledigung privater Dinge für die im Krankenhaus liegenden Menschen habe ich gerne übernommen“, skizzierte die rüstige Rentnerin das Ende mit ein wenig Wehmut.
Ebenfalls sehr traurig zeigte sich am Sonntag Ruth Strote. Seit 9 Jahre zählten die Orthopädie sowie die Station der Inneren in der Brambauer Klinik am Park zur ehrenamtlichen Spielwiese.
Neben den drei Damen, welche während des Sonntagsgottesdienst durch Pfarrer Horst Prenzel mit einem Blumenstrauß, einer Grußkarte sowie mit einem Buch mit dem Titel „Gedanken zum Atem holen“ offiziell verabschiedet wurden, gehörten Evelyn Bergehoff, Gerda Herbig, Gerda Podhajsky, Rosemarie Scheibel–Brunk (Leiterin) und Iris Schwier zum Team der ökumenischen Krankenhaus–Besucherdienstgruppe.
Bei einem gemütlichen Beisammensein, nach Gottesdienstende, ließen die geehrten Damen ihre Arbeit der vergangenen Jahrzehnte nochmals Revue passieren. Ferner war zu erfahren, dass das dreiköpfige Team der Krankenhaus–Seelsorge, bestehend aus den Pfarrern Matthias Mißfeld, Matthias Irmer und Silke Konieczny an einem neuen Konzept der Krankenhausseelsorge arbeiten.
„Ein Ende kann auch ein neuer Anfang sein. Heute möchte ich mich aber erst bei dem gesamten Besucherteam herzlich bedanken. Auch Pfarrer Christian Kluczinsky von der katholischen Kirchengemeinde Brambauer lässt Grüße und Dank ausrichten. Welche Veränderungen es geben wird, welche Konzepte erarbeitet werden und in welcher Form beziehungsweise in welcher Personalstruktur das Team zukünftig auftreten wird, bleibt abzuwarten“, wagte ein hoffnungsvoller Horst Prenzel einen Blick in die Zukunft.
Als Ideengeber der ökumenischen Krankenhaus–Besucherdienstgruppe fungierte der im Ruhestand weilende Pfarrer Jürgen Vollmer. Pionierarbeit leistete als erste Gruppeleiterin Inge Vater, in Fachkreisen nannte man sie auch liebevoll Schwester Inge, in Anlehnung ihrer Krankenschwestertätigkeit und spätere Stationsleitung in der Brambauer Klinik am Park. (-ski)
Bericht und Foto: Michael Blandowski