Ich bin ein Teil der Gemeinde, auch nach meinem Weggang. In meinem Herzen bin ich immer bei Euch. Der zum Monatsende scheidende Vikar der evangelischen Kirchengemeinde Brambauer Eike Herzig ließ, während seiner Abschiedsrede, seinen Gedanken freien Lauf.
Nach zweieinhalb Jahren aktiver Gemeindearbeit stand am Sonntag der Abschied im Vordergrund. Der Religionsunterricht an der Geschwister–Scholl–Gesamtschule Lünen, die Mitgestaltung von Gottesdiensten, Seelsorge, Besuche von Gemeindemitgliedern und bis zuletzt die Arbeit mit den Konfirmandenkindern. Für Vikar Eike Herzig waren es mehr als nur notwenige Bausteine seines Arbeitslebens, es war für ihn eine Berufung.
„Die Arbeit mit den Konfirmandenkindern und die Begleitung von Jugendlichen hat mir hier viel Spaß gemacht. Auch wenn ich zum 1. April ein Promotionsstudium an der Uni Münster antreten werde, vergessen werde ich die Brambauer Gemeinde nicht. Sporadisch werde ich für Gottesdienste nach Brambauer zurückkommen. Es ist also kein Ende ohne Wiedersehen“, so der 30 Jahre alte Vikar.
Auch Pfarrerin Friederike Scholz–Druba, welche den Gottesdienst mit Abendmahl in Zusammenarbeit mit Eike Vikar leitete, fand nur lobende Worte.
„Nun steht zum Monatsende die Trennung vor der Tür. Ich danke für viele gemeinsame Stunden in der Gemeinschaft“, so das Loblied der Geistlichen.
Als Zeichen der Würdigung übergab die Pfarrerin dem scheidenden Vikar und Whiskyliebhaber eine Flasche edlen Whisky und ein Bild des Presbyteriums. Von den Mitgliedern des Presbyteriums gab es zum Abschied eine Torte mit der Aufschrift „Danke Eike, Gott schütze Dich“.
Im Gegenzug spendierten der 30-jährige Eike Herzig sowie seine ein Jahr jüngere Verlobte Friederike Ludy der evangelischen Kirchengemeinde eine Bank für „Jung und Alt“ innerhalb des Gemeindehauses.
Ehe nach dem Festgottesdienst mit Überlänge die Besucher am Gotteshausausgang dem Vikar nochmals die Hände schütteln, und teilweise kleine Präsente übergaben, lud die Gemeinde zu einem Kirchenkaffee mit Imbiss ein.
Ernst Kerp in seiner Funktion als Mitglied des Chors „ConTakt“ philosophierte: Es war eine fröhliche und würdige Verabschiedung. Die Sonne lachte durch die Fenster, quasi wie bestellt. Es passte einfach alles“, so der rüstige Rentner vor dem anschließenden Umtrunk.
Silke Salamon fasste trefflich zusammen: „Sehr fröhlich, sehr nah und sehr schön, einfach spitze“!
Für reichlich Stimmung und mitreißenden Applaus sorgte zum Abschluss das Lied „Steh auf, bewege dich“. Egal ob Geistliche oder Besucher, alle sprangen auf, sangen und klatschten mit. Einfach herrlich dieser Anblick.
Während der Feierlichkeiten sorgten der Chor „ConTakt“ unter der Leitung von Jutta Timpe, Norbert Chlebowitz an der Orgel sowie Michael Rothkegel an der Violine für musikalische Begleitung.
Nach exakter Zählung durch Küsterin Astrid Nageldfeld verfolgten 136 Kirchbesucher die Verabschiedung des liebgewonnen Vikars. (Ski)
Bericht und Fotos: Michael Blandowski